Ausblicke
SCHESAPLANA 2965 m
Kaum ein Berg, kaum ein Bergname ist so im Kopf der Alpinisten präsent.
Er ist eigentlich nur der höchste Berg des Rätikon - aber ....
Auf Säntis, Zugspitze und Pilatus führen Bergbahnen und die 35m die zur 3000der
Grenze fehlen pffföö.
Allein dieser Name - wie Musik, wie einer schönen Frau huldigen.
Vermutlich rätoromanischen Ursprunges die ihre Wurzeln im Sassa Plana hat.
Einer Umschreibung für ein Steiniges Berg-(gebiet) - im bergbauernwirtschaftlichen Sinne
eher eine Steinwüste - ( Sage der Totalp etc. )
Kurz nach dem Lünersee
Die erste dokumentierte Erstbesteigung durch den schweizer Pfarrer Nikolaus Sererhard lag
wohl zwischen 1720 -1740 .
Das sind jetzt auch schon fast 300 Jahre her und das Phänomen Schesaplana zieht noch immer.
Ich selbst war bisher drei Mal auf der Schesaplana - so um 1982 das erste Mal dann 2003 dann 2011.
Zweimal habe ich die Schesaplana überschritten und bin über den Gletscher abgestiegen über den
Leibersteig retour nach Brand.
OHNE WORTE
Wie doch der Gletscher sich verändert hat.
Nur im Versatz der Jahre konnte ich eindrücklichst nachvollziehen das da 30,40,50m Gletscherhöhe
fehlen müssen.
Totalphütte
Veränderungen - Klimaerwärmung gab es auch schon früher - aber halt nicht in diesem Zeitraffer.
Laut Walter Flaig dem ich mehrere Infos aus einem älteren Rätikonführer verdanke gab es am Lünersee ,
Ausbau 1953, Funde die auf Wärmeperioden mit Nadelwald und Hirsch sowie Elchbeständen an diesem
See aufwarten konnten - womöglich gab es zeitweise keinen Gletscher an der Schesaplana mehr.
Aufstieg im Bereich Totalp
Absatz.
Jetzt zur Tour !
Den Parkplatz der Talstation der Lünerseebahn erreicht man von der Stadt Bludenz komment
über Bürs - Bürserberg und Brand.
Hier her auch mit ÖPNV - Bus gut möglich ab Bhf. Bludenz.
Ob Böser Tritt oder Kabinenbahn - das mag jeder selbst über die 300 Hm mehr oder weniger entscheiden.
Ab der Douglasshütte entscheiden über die nächsten 1000 Hm nur mehr die ganz persönlichen Kriterien.
Rechts am Seebord bleiben geht auch bald rechts der Weg ab stetig steigend und auch steiler werdent
bis zur Teiletappe Totalphütte.
Versteinerungen am Weg
Ab hier beginnt die Steinwüste der Totalp unterbrochen von bunten Kleksen einzelner Polsterpflanzen.
Der Sage nach soll ein Fluch die einst üppiggrünen Weidegründe in ein karges, totes (Totalp) Land
verwandelt haben ( wahrer Kern möglicherweise eiszeitliche Kälteperiode).
Kurz vor dem Gipfelgrat
Nach dieser Steinwüste setzen geologische Wechsel ein, die man auch deutlich an den sich veränderten
Gesteinsfarben im Aufstieg erkennen kann.
Im letzten Teil vor dem Gipfelgrat muß man parallelverlaufenden Gesteinsrippen wie einem Skelett
des Berges folgen.
Eindrücklich sind die hier gut zu erkennenden Fossilien längst vergangener Erdzeitalter im Gestein.
Manchmal sitzt auch ein jüngeres Fossil am Wegesrand - viele machen diese Tour mal eben so und
wundern sich / oder auch dann nicht mehr, das nicht mehr viel geht.
Hat man den Grat erreich, heißt es durchhalten im Angesicht des Gipfelkreuzes und der Gaffer, die
es schon geschafft haben.
Belohnung ist die Tour selbst, die Aussicht und das Erlebte an diesem Berg eben etwas "bsundriger".
Abstieg dann wie Aufstieg - wo man Studien betreiben kann in den Gesichtern der noch Aufsteigenden.
Rast dann - eigentlich ein Muß - auf der Totalphütte, bei Sonne die Gliedmaßen ausstrecken und sich
mit allerlei kullinarischen Genüssen verwöhnen lassen !
Hier trifft man auch auf die, die nur bis hier wollten oder konnten.
Nochmals schon bekannt steiler bergab - allmählich grüner werdent, zum Schluß Latschenkiefern,
dann der See !
Die Glühfüße in den kühlen See halten ein weitere Genuss.
Sich die Abstiegsmeter mit der Bergbahn verkürzen ein Weiterer !
Randnotiz : Ich hatte mal, als Tourenwünsche innerhalb einer DAV-Sektion anstanden, bemerkt :
Bitte nicht schon wieder die Schesaplana !
Und jetzt ? - Aber immer mal wieder - gerne ...