Bregenzer Ach 1
Nun eine richtiger Bergtourentip ist das nun folgende eigentlich
nicht.
Die Wegstrecke ist zwar in Teilstücken alpin aber weist halt kaum
Steigung auf. Dennoch - lasst Eussch üüüberrraaschen !!!
Ausgangspunkt ist Kennelbach Ortsteil von Bregenz unterhalb der Fluhfelsen
des Pfänder gelegen. Man(n) und Frau durchqueren das Gelände der Skifirma HEAD
und gelangen unmittelbar auf die Trasse der Wäldlebahn - der Bregenzerwaldbahn,
die Anfang der Achtziger Jahre den Betrieb einstellte und nur mehr auf etwas mehr
als 5 km Gleisstrecke einen Museumsbahnbetrieb betreibt.
Bedroht durch Hochwässer und Muren, Steinschlag und Schneebruch sowie ihre
Trassenführung über viele Kilometer durch ein wildes, unbewohntes Tal, führten
schließlich zum Ende der Bahn und zum Aufstieg der Busse im ÖPNV im Wäldle.
Das Grauen in Form Schwarzer Männer (leider nicht Frauen) , Vampirfledermäusen und
Untoten erwartet uns in den zwei Tunnelstrecken.
RICKENBACHTUNNELAUSGANG
Die Bibel, der Koran, die Bhagavatgita und das Buch Mormon sowie eine Stirnlampe
ein Bund Knoblauch, zugespitzte Eichenpfähle, ein Kruzifix sowie eine mit
Viehsalz und Silberspänen geladene Schrothflinte geben ein gewisses Gefühl
von Sicherheit in tiefer Finsterniss.
Ebenso müssen zahlreiche Brücken und Bäche begangen und gequert werden.
Der Rickenbachtunnel und die Rickenbachbrücke sind die ersten Highlights
neben vielen Kies-und Sandbänken auf dieser abenteuerlichen Wegstrecke.
Der Fuchs zieht hier seine Spur durch den Sand und die Wasseramsel läßt sich hier
bei ihrem tauchendem Tun beobachten.
DREI RELIKTE - TOR ZUR NÄCHSTEN DIMENSION
Relikte der einst vielgenutzten Bahn finden sich hier im Wegverlauf.
Große Teile der Strecke zwischen Rickenbach und Rotach sind verfallen
und zerstört - ein trittsicheres Gehen zwingend erforderlich !
Der Rotachtunnel mit seiner Finsterniss ist dann die nächste Mutprobe !
Im Herbst wie im Winter ...
nach bestehen der Selbigen läßt es sich lässig fotografieren ...
Einer Materialprüfung sollte unter ingeniertechnischen Bedingungen diese Strecke
immer unterzogen werden - und wäärrr kann das besser als als wir Deutschen ? !!!
Was jetzt auf den nächste 1,5 km kommt ist ein PARADOXON !
Der Rotachtunnel ist eigentlich gesperrt - der Wanderweg von Bozenau aber
ausgeschildert - Helau !.
Die immernoch als Bahntrasse geltende Strecke durchläuft unter anderem
die Bezirksgrenze von Kennelbach / Bregenz und Langen bei Bregenz.
Und die Gesetzeslage für die Haftung bei einer Verkehrstrasse ist wohl eine
Andere als bei einem Gebirgspfad.
Wir wandern weiter auf jetzt breiten , und instandgesetzen Fahrweg Richtung
Bozenau - jetzt Gastronomie und Zeltplatz früher Bahnhof Langen-Doren.
Die Hängebrücke über die Ach vermittelt einen Zugang zu den Siedlungen
Oberbildstein und Buch - aber das ist eine andere Tour ...
Achtung : durch starke Regenfälle im Bregenzerwald insb. im August haben sich extrem viele Hangrutsche, Muren, Unterspülungen ergeben. So auch hier !
Bei einer Begehung am 12.9.2010 sind Teile der Trasse durch
Schlammmuren mit Bäumen vermischt verschüttet - eine Begehung sehr heikel !
Die Brücke am Rotachtunnel wurde unterspült und ist weggesackt ! Absturzgefahr !
Da der Weg dennoch begangen bzw. befahren wird (Rad)
bleibt es letztlich jedem selbst überlassen was er tut !
Zwei neue Bilder sollen die jetzige Situation verdeutlichen.
Rotachtunnelausgang Richtung Bozenau - Brücke ist
abgesackt , Pfeiler unterspült !
Murenabgang auf die Trasse - Hanganriss mit instabilem Geschiebe !